Für TTP-PatientInnen sind im Wesentlichen zwei Faktoren von großer Bedeutung:
Der von-Willebrand-Faktor (vWF) ist ein Protein, das im Endothel gebildet wird. Er entsteht dort als ultralanges vWF-Multimer. Im Fall von Gefäßläsionen, wie zum Beispiel bei einem Infekt, werden diese ultralangen vWF-Multimere vermehrt produziert.
Normalerweise werden diese ultralangen vWF-Multimere durch die vWF-Protease (eine Zink--Metallo-Prote(in)ase, auch vWF-cleaving protease genannt) noch direkt am Endothel gespalten.
Die vWF-Protease wiederum wird produziert von einem Gen, das auf dem 9. Chromosom liegt und den Namen "ADAMTS13-Gen" trägt. Das ADAMTS13-Gen kodiert normalerweise die Zink-Metallo-Prote(in)asen, die die vWF-Multimere spalten.
Auch bei TTP-PatientInnen wird der vWF im Endothel gebildet. Allerdings ist das ADAMTS13-Gen, das die spaltende vWF-Protease produziert, defekt. Es existiert bei TTP-PatientInnen laut Levy und Ginsburg in einer von zwölf verschiedenen Mutationen, die nur ineffektive vWF-Proteasen erzeugen.
Kommt es nun zum Beispiel aufgrund einer entzündlichen Reaktion der Gefäße zu einer vermehrten Entwicklung von ultralangen vWF-Multimeren, können diese bei TTP-Betroffenen aufgrund der mangelnden vWF-Protease-Aktivität nur ungenügend oder gar nicht gespalten werden.
Im Gegensatz zu den gespaltenen und damit harmlosen vWF bei gesunden Menschen haben bei TTP-PatientInnen die ultralangen vWf-Multimere im Wesentlichen zwei negative Eigenschaften:
Durch diese negativen Eigenschaften entstehen folgende Probleme im Körper:
Kn, inhaltlich überprüft durch Prof. Dr. med. Scharrer